Camping auf dem Land kennt jeder. Aber Camping auf dem Wasser?
Das hört sich erst verwirrend an, ist es aber nicht, denn der freecamper macht es möglich.
Ein freecamper ist eine schwimmende Plattform, auf die man sein Wohnmobil oder seinen Wohnwagen parkt und dann entlang der Havel unterwegs ist, wie mit einem Hausboot oder einer Fähre, nur eben mit der eigenen Wohnung dabei.
Wir, die Familie Ziegler aus Schweinfurt in Unterfranken, haben das eine Woche lang ausprobiert und es war wirklich toll, so viel kann man vorweg schon sagen.
Am ersten Tag unserer Reise fuhren wir zur Mietbasis des freecampers, wo wir freundlich von Markus Frielinghaus begrüßt wurden. Anschließend fuhren wir mit unserem Wohnmobil auf die Plattform und erhielten eine Einweisung.
Nach der Einweisung fühlten wir uns sicher genug und fuhren alleine Richtung Burgwall, unserem ersten Ziel. Dort kamen wir nach einer knappen Stunde Fahrzeit an. Wir aßen im „Gasthaus zur Fähre“ zu Abend und hatten somit keine Liegegebühr.
Der zweite Tag unserer Reise startete mit nicht allzu gutem Wetter. Dennoch entschlossen wir uns dazu weiter in Richtung Templiner Stadthafen zu fahren. Der Weg in Richtung des Templiner Stadthafens führte uns durch unsere erste Schleuse, die wir trotz des starken Windes und Regens gut meisterten. In Templin angekommen schauten wir am Abend im Multi-Kulturellen Zentrum von Templin noch das Champions League Finale an und gingen dann zu Bett.
Der nächste Morgen – Tag 3. Das Wetter war heute leider nicht vielversprechender als gestern und somit entschlossen wir uns dazu den Tag über im Hafen zu bleiben. Wir beschäftigten uns mit Lernen, Lesen und dem Studieren der Seekarten und aßen dann zu Mittag. Am Nachmittag hörte es auf zu regnen und wir nutzten den regenlosen Moment um uns die schöne Templiner Stadt anzusehen. Danach gingen wir noch Essen und verbrachten den Abend dann auf dem freecamper.
Von den Sonnenstrahlen geweckt fuhren wir am vierten Tag unserer Reise endlich weiter. Wir verließen den schönen Templiner Stadthafen und fuhren dann in Richtung Bredereiche, unserem heutigen Tagesziel. Auf unserem Weg dorthin kamen wir wieder durch die Templiner Stadtschleuse und weiter entlang der Havel. Nachdem wir noch einige weitere Schleusen passierten, kamen wir zur Schleuse in Bredereiche. Direkt hinter dieser befindet sich der Hafen. Somit hatten wir unser Tagesziel erreicht und legten dort an. Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen und gingen dann schlafen.
Bereits am frühen Morgen des fünften Tags machten wir unser „Self-made-Hausboot“ startklar und legten dann ab in Richtung Fürstenberg. Dort kamen wir nach einigen Stunden Fahrzeit an. Das Boot festgemacht, genossen wir am Abend das seit Tagen mal wieder etwas bessere Wetter und gingen in der Stadt Pizza essen, diese war sehr lecker!
Am vorletzten Tag unserer Reise mit dem freecamper holten wir uns zum Frühstück frische Brötchen aus der nicht allzu weit entfernten Stadt Fürstenberg. Anschließend machten wir die Leinen los und fuhren wieder Richtung Mietbasis, da wir am morgigen Tag wieder dort eintreffen mussten. Wir entschlossen uns dazu, heute so weit wie möglich zu fahren, um dann morgen nur eine kurze Strecke zu haben. Während wir gemütlich auf der Havel schipperten kamen wir an einer Schwanenfamilie, einer Gedenkstätte an das Konzentrationslager in Uckermark und an mehreren freecampern vorbei. Dann mussten wir nur noch durch eine automatische Schleuse und kamen am Nachmittag in Burgwall an. Gegen Abend regnete es leider noch einmal.
Der letzte Tag unserer Reise begann mit freundlichem Wetter und einem guten Frühstück.
Bevor wir nun aber zur Mietbasis fuhren, entschieden wir uns dazu noch einen Abstecher in die naheliegenden Wentower Gewässer zu machen. Der Weg in die Wentower Gewässer führte uns durch die Schleuse Marienthal. Nachdem wir die Schleuse passierten, fuhren wir entlang eines sehr schmalen Kanals, welcher dann in einen großen See der in einem idyllischen Gebiet lag mündete. Wir fanden es sehr schön dort und warfen den Anker. Gehalten vom Anker genossen wir das sonnige Wetter. Nach ungefähr einer Stunde Pause holten wir den Anker wieder an Bord und machten uns auf den Weg zur Mietbasis. Dort trafen wir dann ein und verbrachten dort den restlichen Tag. Morgen fahren wir dann wieder von der Plattform runter und machen diese für den nächsten frei, der bestimmt schon wartet.
Der nächste Morgen. Heute hieß es: „Ab nach Hause“. Bevor wir jedoch die Plattform verließen, leerten wir noch den in die Plattform eingebauten Abwassertank. Danach hieß es wieder: An die Verladestation andocken, Verdeck auf Seite bauen und dann Motor an und ab auf festen Boden.
Das war Sie, unsere Woche mit dem freecamper. Schade, dass die Zeit so schnell vorüber war – wir wären gerne noch länger geblieben.
Fazit:
Es war eine komplett andere Art von Urlaub. Wir konnten selbst bestimmten wann wir wohin fahren und hatten um uns herum Natur pur!
Sehr schön und sehr empfehlenswert für jeden, der gerne am Wasser, in der Natur und mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist.
Film und Text auf der freecamper-Webseite